Leider nicht (hätte uns schon geschmeckt!). Um eine Rundung im Rumpfinnern unserer neuen ASW 28 abzuformen, rührt Peter hier Plastillin zusammen. Das Ergebnis sieht aus wie Marzipan, schmeckt aber leider nicht so. Mit der Abformung wird ein Brett hergestellt, worauf dann das ELT befestigt wird. Dieses Gerät ist ein Crash-Sender, der im Falle eines Absturzes automatisch ein Notsignal aussendet, so dass die Rettungskräfte das Flugzeug leichter finden können. In Österreich ist der Einbau eines solchen ELT für alle Flugzeuge vorgeschrieben.
Außerdem haben wir gestern noch die Automatik unseres Festo-Staubsaugers repariert (preiswert, nur ein 0,33€- Widerstand musste ersetzt werden). Und der Rumpf des Duo Discus (der mit der Außenlandung am Wochenende!) ist jetzt auch in die Werkstatt gekommen, um für die nächste Saison hergerichtet zu werden.
Eigentlich ist sie nicht mehr ganz neu, sondern bereits 20 Jahre alt. Aber für Helmut, Hartwig und Günter war gesterrn ein ganz besonderer Tag.
Vor einigen Wochen hatten sie sich gemeinsam ihren Traumflieger gekauft: Eine Antares 20E, das erste in Serie gebaute eigenstartfähige Elektrosegelflugzeug der Welt. Gebaut von der Firma Lange Aviation in Zweibrücken, die damit vor über 20 Jahren bereits auf den Markt kam.
Die Umschreibung auf die neuen Eigentümer hat ein paar Wochen gedauert, jetzt sind die Papiere da, und das Flugzeug durfte in Hohenems das erste Mal in die Luft gehen.
Auch die drei Piloten müssen sich erst mit dem Flieger vertraut machen. Sie haben zwar schon lange ihre Segelflug-Lizenz – Günter fliegt beruflich sogar große Jets und ist auf diesen Maschinen auch als Fluglehrer tätig – doch weil der Eigenstart mit einem motorisierten Segelflugzeug als neue Startart gilt (neben dem Flugzeugschlepp und dem Windenstart), müssen sie jetzt erst einmal unter der Aufsicht eines Segelfluglehrers jeweils 5 Starts mit Motor auf der Antares machen.
Ihre Antares ist nicht des erste Flugzeug dieser Art in Hohenems, es gibt bereits drei weitere solche Maschinen am Flugplatz. Somit ergab sich die Gelegenheit, eine gründliche Einweisung am Boden von einem dieser erfahrenen Antares-Piloten zu erhalten. Danach machte Helmut zunächst ein paar Rollübungen am Boden, denn mit 20 Meter Spannweite muss man aufpassen, dass man nirgendwo aneckt.
Danach ging es zum Start, mühelos und mit leisem Schnurren hob die Antares ab und stieg mit ca. 3m/Sek. in den Himmel über dem Flugplatz. Helmut konnte seine 5 Starts gestern durchführen, in den nächsten Tagen folgen die beiden anderen Piloten.
Da fehlt dann nur noch das richtige Segelflugwetter, aber das kommt sicher im nächsten Frühjahr. Herzlichen Glückwunsch an die drei neuen Antares-Piloten und always happy landings!
Für diese Jahr ist die Saison beendet, aber schon gibt es erste Vorbereitungen für 2024. Heute öffnete das Registrierungsfenster für einen ganz speziellen Wettbewerb, der alle zwei Jahre stattfindet: die Euroglide 2024. Drei Teams aus Vorarlberg haben sich unter den rund 70 Teilnehmern einen Startplatz ergattert.
Normalerweise finden Segelflugwettbewerbe an einem bestimmten Flugplatz statt, und die Teilnehmer müssen von dort aus jeweils einige Wendepunkte umrunden, um dann wieder auf dem Startflugplatz zu landen. Wer es am schnellsten geschafft hat, ist Tagessieger. Dies wird an mehreren Tagen wiederholt, und wer am Ende die meisten Punkte hat, ist Wettbewerbssieger.
Auch bei der Euroglide geht es darum, als Erster am Ziel zu sein. Die Strecke ist jedoch rund 2.500 km lang, und somit nur in mehreren Tagen zu bewältigen. Neben den Piloten gibt es daher auch noch eine Bodencrew, die mit dem Anhänger dem Flugzeug nachfährt, und bei einer eventuellen Außenlandung den Transport zum nächsten Flugplatz sicherstellt.
Die Teams wissen daher im im Vorhinein noch nicht, wo man abends landen wird, und die genaue Streckenfühung zwischen den Wendepunkten, die jeweils ca. 400-800km auseinanderliegen, ist jedem Piloten selbst überlassen.
Im nächsten Jahr geht es ab dem 24. Juni von Venlo (NL) erst Richtung Tschechien, und dann im Zick-Zack-Kurs ein paar mal quer durch Deutschland, und am Ende wieder nach Venlo. In den nächsten Monaten werden sich die Teams intensiv um die geschickteste Streckenführung, Lufträume und die auf der Strecke am besten geeigneten Zwischenstopps kümmern. Wir freuen uns schon auf ein unvergessliches Erlebnis. Die Platzierung ist bei diesem Wettbewerb eigentlich zweitrangig: Der Weg ist das Ziel!
Wer mehr wissen will: Hier geht es zur Website der Euroglide 2024.
Außenlandungen – das sind Landungen, die nicht auf einem Flugplatz erfolgen – gibt es häufiger bei den Segelfliegern. Meist ist es nachlassende Thermik, die uns dazu zwingt, den Flug vorzeitig zu beenden. Wir suchen uns dann rechtzeitig eine geeignete Wiese oder einen Acker aus, und machen einen ganz normalen Anflug mit Landung wie auf dem Flugplatz. Die Segelflugzeuge sind so gebaut, dass sie das ohne Schaden überstehen, und dann von den Fliegerkameraden mit dem Anhänger wieder von der Wiese “eingesammelt” werden können.
Die heutige Außenlandung war aber etwas Besonderes – sie fand in unmittelbarer Flugplatz-Nähe statt. Christian hatte mit unserem Doppelsitzer “Duo Discus” einen Föhnflug unternommen, und wollte nun wieder in Hohenems landen. Während des Landeanflugs drehte der Wind, so dass er statt gegen den Wind zu landen, wie es normalerweise gemacht wird, plötzlich mit einem kräftigen Rückenwind konfrontiert war. Daher war er bei Beginn der Landebahn noch viel zu hoch. Er hat die Situation jedoch souverän gemeistert und ist statt auf der Piste auf einer Wiese kurz hinter dem Flugplatz gelandet.
Schnell waren die Helfer zur Stelle, und mit vereinten Kräften war das Segelflugzeug wieder im Anhänger verstaut und zum Hangar zurückgebracht.