EUROGLIDE Tag 5: Samstag, 29.6.24; Plätzer – Plätzer (und on the road: Plätzer – Venlo – Plätzer)

Leider war die schöne kühle Meeresluft schon weiter nach Osten abgezogen, und von Westen näherte sich ein massiver Trog, im Vorfeld wurde wieder subtropische Warmluft herangeführt, inklusive Saharastaub, der zwischenzeitlich dämpfend auf die Thermik wirkte.

Unsere Pläne, heute nach der Umrundung des nächsten Wendepunktes (Mainbullau bei Aschaffenburg) zumindest wieder zurück zum Thüringer Wald zu kommen, mussten angesichts der fortschreitenden Zeit und der sich abzeichnenden mittelfristigen Wetterentwicklung gründlich revidiert werden: Irgendwann war klar, dass wir heute Abend wieder auf dem Plätzer landen würden. Und dass wir dann die nächsten drei Tage wahrscheinlich gar nicht mehr fliegen würden, oder nur noch kurze Strecken unter heftigem Motoreinsatz. Das Ziel, bis zum Freitag (letzter Wertungstag) wieder Venlo zu erreichen, mussten wir aufgeben. Wir entscheiden daher gemeinsam, mit Ablauf des Samstags die Euroglide 2024 für uns abzubrechen, und am Sonntag nach Hause zu fahren. Helmut und ich probierten noch einmal, zumindest in die Nähe des nächsten Wendepunktes zu kommen. Aber die Warmluft ließ uns einfach nicht vorankommen. Immerhin haben wir noch mal die Wasserkuppe von oben gesehen, was insbesondere Helmut, der hier in dieser Gegend das erste Mal unterwegs war, sehr gefreut hat.

Nach drei Stunden Sauna sind wir wieder gelandet, Günter hat dann auch noch mal einen Start gemacht.


Mittlerweile gab es eine Unwetterwarnung vom DWD für die Nacht: Starkregen, Sturm und Hagel waren vorhergesagt. Die Freunde vom Plätzer waren sehr hilfsbereit, und haben für die AB und einen anderen Flieger eines holländischen Euroglide-Teams, die ebenfalls dort gelandet waren Hallenplätze für die Nacht zur Verfügung gestellt.

Wir haben dann noch einmal im Hotel eingecheckt, das American Barbecue genossen und anschließend hat mich Helmut nach Venlo gefahren, wo wir mein Auto und den Anhänger für die AB abgeholt haben. An diesem Abend fand das EM-Spiel Deutschland gegen Dänemark in Dortmund statt, somit hatten wir zumindest eine leere Autobahn. Gerade als das Spiel zu Ende war, fuhren wir durch Dortmund, entkamen so auch noch dem Abreiseverkehr. Und zumindest bis Venlo hatten wir nur ein paar leichte Regenschauer und einige spektakuläre Blitze am Himmel. Das änderte sich, sobald der Anhänger am Haken hing. Es schüttete wie aus Eimern, und es ging eine Zeitlang nur noch mit maximal 60 km/h voran. Irgendwann war die Front dann aber durch, und kurz nach 05:00 Uhr war ich wieder am Flugplatz, freute mich schon auf das Bett im Hotel. – Zu früh, denn plötzlich lag auf dem Zufahrtsweg zum Flugplatz ein umgestürzter Baum!

Wenden oder rückwärts zurück war nicht drin, aber ich hatte ein Abschleppseil im Auto, mit dessen Hilfe habe ich den Baum dann so weit von der Fahrbahn gezogen, dass ich mit dem Anhänger vorbei kam.

Am Sonntag dann noch ein gemütliches spätes Frühstück im Hotel, die AB zwischen zwei Schauern abrüsten, das Gepäck wieder richtig auf die zwei Autos aufteilen, und mittags ging es dann nach Süden Richtung Heimat.

 Auch wenn wir von den 2.600 km nur ca. 1.400 km geschafft haben, war es eine tolle Erfahrung, mit schönen Flügen in tollen unbekannten Landschaften und netten Begegnungen mit Fliegern und Nicht-Fliegern. Wir sind auf jeden Fall bei der EUROGLIDE 2026 wieder dabei!